Im Mittelpunkt dieses Programms steht Antonín Dvořák, (1841-1904) und dessen berühmtes Konzert für Violoncello und Orchester in h-Moll, op. 104 (1895). In Amerika, wo Dvořák in der Position eines Hochschullehrers den Auftrag erhielt, amerikanischen Musiktraditionen in der Komponistenausbildung mehr Gewicht zu verschaffen, entstand dieses Konzert, das die Einflüsse seiner neuen Wirkungsstätte, aber auch böhmische Folklore verbindet.
Maria Kliegel, international gefeierte Cellistin und Hochschulprofessorin, wird die Solistin dieses Abends sein. Nach dem Studium bei János Starker an der Indiana University in Bloomington, USA, gewann sie unter anderem den 1. Grand Prix des „Concours Rostropowitsch Paris“ (1981). Mstislav Rostropowitsch, der sie über einen Meisterkurs kennenlernte, engagierte sie daraufhin als Solistin mit dem Orchestre National de France für mehrere Tourneen durch Frankreich und lud sie darüber hinaus zu seinem Orchester nach Washington D.C. ein. Er wurde zu einem ihrer wichtigsten Mentoren. Neben ihrer langen Bühnenlaufbahn verfolgte Maria Kliegel ab 1991 eine ungewöhnlich erfolgreiche Schallplattenkarriere bei dem Label Naxos. So hält sich ihre Aufnahme der Cellokonzerte von Dvořák und Elgar mit dem Royal Philharmonic Orchestra London schon seit vielen Jahren als Bestseller in den Regalen. In der internationalen Fachpresse wird sie als eine der vielseitigsten und besten Instrumentalisten unserer Zeit beschrieben.
„Sie verfügt über alle notwendigen Eigenschaften: traumhaft leichte, aber nicht perfektionistisch erstarrte Technik, hinreißende Intensität, glamouröse und trotzdem gewinnende Ausstrahlung“. (Der Tagesspiegel/Berlin)
Der Abend wird eingeleitet mit Josef Suk (1874 – 1935), Schüler und Schwiegersohn von Antonín Dvořák. Er komponierte zwischen 1897 und 1898 eine bemerkenswerte 1. Symphonie op. 14, für die er nicht nur von seinem Lehrer, sondern auch von Johannes Brahms und später von Gustav Mahler sehr bewundert wurde. Seine Symphonie schlägt einen typisch tschechischen Ton an, und Suks Klangreichtum und romantische Tonsprache nimmt nicht nur in seiner geschickten Instrumentierung, sondern auch in der Behandlung von Tanztypen manch späteren Werke der Jahrhundertwende vorweg. Ein viel zu selten aufgeführtes Werk, mit dem die Rhein-Ruhr Philharmonie ihre Frühjahrskonzerte eröffnen wird.
Konzerte:
- Samstag, 06.05.23, 20.00 Uhr Volksbank.klassisch, Gebläsehalle der Henrichshütte, Hattingen
- Sonntag, 07.05.23, 16.30 Uhr, Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum